Maravan Vilasam kam als Koch in die Schweiz. Jetzt ist er nur noch Asylant aus Sri Lanka und Küchenhilfe eines Sternelokals. Als er seinen Job verliert, tut sich Kellnerin Andrea mit ihm zusammen. Sie gründen den Catering-Service „Love-Food“. Besondere Spezialität: ein erotisierendes Menü. Das Geschäft blüht, auch dank einer Sex-Therapeutin. Bald aber kommen Maravan moralische Zweifel. Und dann wäre da noch die Sache mit den nimmersatten Geschäftsleuten der Politik, Banken und Waffenindustrie, die Maravans delikates Essen entdecken.
Während der Lektüre beschleicht einen das Gefühl, die Geschichte so oder ähnlich schon mal gehört, gesehen, gelesen zu haben. Menschliche und politische Verwicklungen, dessen Stränge am Ende zusammenführen, gibt es dutzendfach, die lebhafter, spannender und ironischer inszeniert wurden. Die Geschichte ist ab dem ersten Drittel vorhersehbar. Da stört der kitschige, seichte Schluss schon nicht mehr wirklich.
Trotz der dezidierten Beschreibungen der Personen, bleiben sie seltsam leer. Keine von ihnen geht so recht ans Herz, kein Schicksal berührt. Selbst Maravan, aus dessen Sicht Suter die Geschichte schreibt, will nicht als Identifikationsfigur funktionieren. Die politischen Irrungen und Wirrungen sind banal wie stereotyp. Unverständlich, warum dieses Buch im Moment derart hoch gehandelt wird. Eingefleischte Fans des Autors werden dem Buch vielleicht etwas abgewinnen können. Für alle anderen gilt: Lesen Sie ein anderes Buch, dessen Protagonisten Sie wirklich interessiert und deren Spannungsaufbau den Schwerpunkt auf Spannung und nicht auf Bau legt.
1 von 5 Punkten