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Yassin Musharbash „Radikal“

Mai 18th, 2013 ·


Berlin, Regierungsbezirk, Gegenwart: der Bundestagsabgeordnete Lufti Latif mit ägyptischen Wurzeln, seine Assistentin Sumaya al-Shami, Terrorexperte Samuel Sonntag, ein tödlicher Anschlag und eine Journalistin, die sich als Polit-Redakteurin ihre Sporen mit diesen Fall verdienen will sind die Ingredienzien des Thrillers „Radikal“. Schnell ist der Fall gelöst. Das Terrornetzwerk al-Qaida bekennt sich zu dem Anschlag. Aber Vorsicht: Nichts in diesem Buch ist, wie es scheint. Und radikale Strukturen sind auch dort zu finden, wo man sich gern den Anstrich des Seriösen gibt.

Auch wenn der deutsch-jordanische Autor Yassin Musharbash seine Figuren liebevoll charakterisiert, im Mittelpunkt steht der Terrorismus in all seinen abartigen Facetten. Hüben wie drüben stehen Prinzipien, krude Weltanschauungen und die Überzeugung von „dem einen richtigen Weg“ mit großem Abstand vor dem Humanismus.

Der Autor umschifft in seinem Buch geschickt die Moralkeule oder einseitige Schuldzuweisungen. Er haucht seinen Figuren bis in die Nebenfiguren hinein Authentizität ein. Die glaubwürdige Geschichte ist spannend erzählt und wickelt die verzwickten Erzählstränge am Ende nachvollziehbar auf. Musharbash weiß wovon er schreibt. Er ist Redakteur bei „Spiegel Online“ und dort konzentriert er sich vor allem auf das Thema Terrorismus. Mit diesem Polit-Thriller ist dem Autor ein wirklich großer Wurf gelungen.

5 von 5 Punkten

Tags: Krimis